An manchen Tagen

von Simon Libsig

Wenn an manchen Tagen mich das Leben sozusagen nackt, unverpackt vertrackt am Kragen packt, zerhackt beknacktes Unbehangen meinen Magen, wagen Fragen mich zu plagen, überschlagen sich und nagen, jagen nagelneue Nadeln immer schlimmer, immer schneller, schiefer, tief in meinen Kopf. Tropf, tropf, tropfen triefend, tröpfelnd tausend bange Tränentropfen dann von meiner Wange, lange halt ich's nicht mehr aus, verlange jetzt, sofort, `ne Antwort auf die Frage, wo denn heutzutage ich mich nur zu bücken, um vom Rücken eines Strauchs mir mit Entzücken Glück am Stück zu pflücken brauch? Tauch ich irgendwann auf meinem Gang, dem Sommer-Sonnenuntergang entlang, dann irgendwo im Nirgendwo so irgendwie, in Theorie zumindest, denn zu irgendetwas? Hätt das krass was gebracht, wenn ich jede Freitagnacht in Diskotheken zugebracht und bei netter Wetter-Unterhaltung ohne Haltung immer fetter um die Wette mitgelacht hätte? Moment, das hab ich doch! Kroch danach noch mit pochendem Schädel und `nem kochend heissen Mädel Richtung Ewigkeit, war bereit und breit, zugebleit von Heiterkeit, zu zweit gingen wir weit zu weit, dem Glück kein stückweit näher als zuvor. Ich Tor, find das Tor zu Amor nicht, war stets ein schlicht wichtigtuend unwichtiger Wicht, der für `nen Huni an der Uni partiell grell intellektuell erhellte Schlachten ficht: Ich kriechte Habermas aus Spass zum Frass serviert, hab theoriefixiert nur Theorien studiert, die theoretisch praktisch, faktisch aber nur gebrabeltes Gelaberblaber sind, wenn ein Kind wie ich sich immerfort und ausgedehnt, nur nach banal normaler Antwort sehnt. Jahrzehntelang hab Ich mich verbissen befliessen um Wissen gerissen, hab so richtig wissenswertes Wissen bisher jedoch wie's Küssen vermissen müssen. Mein Gewissen wird zerschliessen von Gewissensbissen, is `n alles, was ich tu, geradezu vergebens, bloss ein lebenslanges Streben nach `nem lebenswerten Leben, das zu leben eben leider nur ein Traum bleibt? Ich hoffe nicht.




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